Dr. Amel Karboul

Was zum Teufel ist systemisch? Teil 2
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Große Probleme brauchen nicht immer große Lösungen

In einem südafrikanischen Werk gab es immer wieder fehlende oder fehlerhafte Teile. Diese stellten ein großes, logistisches Problem dar, welches zweistellige Millionenbeträge kostete. Es wurde ein Projektteam zur Lösung des Problems bestellt. In der Analysephase ist aufgefallen, dass die Gründe vielfältig sind, wie z.B. Dokumentationsmängel, Disziplinthemen, falsche Verträge mit Lieferanten etc.. Was noch auffiel war, dass alle Beschreibungen und Schulungen in Englisch stattfanden. 95 % der Arbeiter am Band waren allerdings Zulu und konnten weder English lesen noch schreiben. Es entstand die Idee, Dokumente und Schulungen in der Muttersprache der Arbeiter zu erstellen bzw. zu halten, damit ein Verständnis sichergestellt ist. Als nach anfänglichem Widerstand dies umgesetzt wurde, nahm nach ca. 4 Monaten das Problem der fehlenden Teile dramatisch ab. Nicht nur das Verständnis der Arbeiter wurde größer, sondern auch ihre Motivation, denn sie erlebten diese Maßnahme als Wertschätzung.
Kleine Maßnahme können große Wirkung haben. Vor allem in der interkulturellen Zusammenarbeit zeigt sich dies immer wieder. In einer Großveranstaltung bei einem IT-Unternehmen in Bulgarien hat ein Beraterteam aus Deutschland die Begrüßung auf Bulgarisch gehalten. Damit gewannen sie sofort das Vertrauen der Teilnehmer, die bereit waren danach auch ungewöhnliche Übungen mitzumachen.

Übung:

Auf einem Baltt folgende Gleichung mit Streichhölzern darstellen: XI + I = X (also mit 18 Streichhölzer; X sind 4, I sind 2, + sind 4, = sind 2). Versuchen Sie mit minimaler Zahl von verschiebungen diese Gleichung in eine rihtige umzuwandeln. Wenn gelungen: Versuchen Sie jetzt das Problem mit einer verschiebung eines Objektes zu lösen.

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